Alles aus Bambus?
Produkte aus Bambus sind in vielen Bereichen gute Alternativen zu Plastik und anderen synthetischen Materialien. Hier lest ihr, was die Wunderpflanze Bambus alles kann.
Alles aus Bambus?
Viele Hersteller setzen auf den Rohstoff Bambus. Wir haben mit Christoph Laudon von Hydrophil und mit den Machern von my Boo gesprochen und gefragt, warum Bambus eine nachhaltige Alternative zu anderen Materialien wie z.B. Plastik ist.
Warum ist Bambus eine Alternative?
Bambus ist der Weltmeister im Verschlingen von Kohlenstoffdioxid und Freisetzen von Sauerstoff. Dazu wächst Bambus mit einem wahnsinnigen Tempo: In maximal 6 Monaten erreicht Bambus seine endgültigen Größe. Holz hingegen braucht für denselben Prozess mindestens 60 Jahre. Baustoffe wie beispielsweise Stahl oder Beton entstehen im Gegensatz zum Bambus zwar noch schneller, setzen aber wiederum enorme Mengen Kohlenstoffdioxid frei, anstatt sie zu verbrauchen.
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Auf Bambus kauen: Die nachhaltige Zahnbürste
Eine Zahnbürste, die vegan, fair und wasserneutral produziert wird. Das war das Ziel der von Hydrophil, so heißt das Start-up der drei Hamburger Christoph Laudon, Wanja Weskott und Sebastian Bensmann.
Die Umsetzung: Der Griff ist aus Bambus, die Bemalung aus Ökodrückfarbe auf Pflanzenölbasis, die Borsten aus biologisch abbaubarem Biokunststoff.
Die Zukunftsvision: Eine komplett wasserneutrales Badezimmer. Klingt erstmal unlogisch, ergibt aber Sinn. Mit im Sortiment sind bisher - außer den Zahnbürsten aus Bambus - Kulturtaschen aus alten Klamotten, vegane Kondome und Wattestäbchen... natürlich aus Bambus.
Produziert werden die Bambus-Zahnbürsten in China, denn da wächst das Bambus nun mal. Die Produktionsbedingungen müssen regelmäßig Kontrolliert werden. 10 Prozent des Erlöses geht an die Organisation Viva con Agua.
Das Telefoninterview mit Hydrophil-Gründer Christoph Laudon könnt ihr hier noch einmal nachhören.
Auf Bambus zur Arbeit. Das Bambus-Rad von my Boo.
Das sozial und ökologisch nachhaltige Fahrrad. Mit diesen Worten wirbt das junge Kieler Unternehmen my Boo für ihre Fahrräder aus Bambus. Die Idee für Fahrräder aus Bambus entstand bereits im Sommer 2012 und wurde seither zu einem Social Business entwickelt, welches seit April 2014 auf dem Markt ist. Die Vorteile eines Bambusfahrrades fassen die my Boo-Macher mit drei Schlagwörtern zusammen: Nachhaltig, Sozial und Einzigartig.
Der Bambus selber ist der Kern für die Nachhaltigkeit des Produktes. Er ist eine der am schnellsten nachwachsenden Pflanzen auf der Welt und besitzt zugleich Stabilität, Steifheit und ein absolutes Leichtgewicht. Das Bambusmaterial bietet sich somit optimal für die Verarbeitung zum Fahrradrahmen an.
Die soziale Komponente ergibt sich insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem Yonso Project, einem sozialen Projekt aus Ghana. Die Rahmen für die Bambus-Fahrräder werden gemeinsam mit dem Projekt in einem ländlichen Gebiet in Zentralghana gefertigt. Dabei gehen die in Ghana erzielten Erlöse vor allem in Schulstipendien für Kinder. Zugleich erhalten die 20 Mitarbeiter in Ghana einen fairen Lohn, sind sozialversichert und erhalten durch den dauerhaften Arbeitsplatz dazu noch eine Zukunftsperspektive.
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Durch die Handarbeit aus denen die Bambus-Fahrräder in etwa 80 Stunden pro Exemplar entstehen, gleicht kein Produkt dem anderen. Jedes my Boo ist ein Unikat.
Die Bambusrahmen von my Boo sind von einem deutschen Prüfinstitut nach EN-Normen für Fahrräder geprüft. Montiert werden die Bambus-Räder in der Manufaktur in Kiel von ausgebildeten Zweiradmechanikern.
Das Telefoninterview mit my Boo-Gründer Maximilan Schay könnt ihr hier nachhören.
