Pride LGBTQ Pärchen
Pride LGBTQ Pärchen
Wo es gefährlich bleibt

Queerfeindlichkeit in Europa - neue Ergebnisse

Die Rainbow Map 2024 zeigt: Rumänien ist das queerfeindlichste EU-Land. Polen folgt knapp dahinter. Gleichberechtigung bleibt in vielen Ländern ein weiter Weg...

Wo queeres Leben am schwierigsten ist

Laut dem aktuellen "Rainbow Map"-Report von ILGA Europe ist Rumänien 2024 das queerfeindlichste Land der EU. Das Land hat Polen vom letzten Platz verdrängt, das sechs Jahre lang trauriger Spitzenreiter gewesen ist. Der Index bewertet unter anderem gesetzliche Rechte, Schutz vor Hassverbrechen und die Sichtbarkeit queeren Lebens. Rumänien fällt in all diesen Bereichen besonders negativ auf. Trotz wachsender Beliebtheit als Reiseziel zeigt der Staat wenig Bereitschaft, LGBTQ+-Rechte zu stärken

Vom Schlusslicht zum Wackelkandidaten

Polen landet nun auf dem vorletzten Platz - eine minimale Verbesserung, die jedoch kaum Grund zur Freude bietet. Zwar sind die sogenannten ,,LGBT-freien Zonen" endlich abgeschafft worden und über 25 Pride-Märsche haben 2023 stattgefunden, doch echte gesetzliche Reformen bleiben weiterhin aus. Die neue Regierung unter Donald Tusk hat mehr Gleichberechtigung versprochen, umgesetzt worden ist davon bisher nichts. 

Bevölkerung weiter als Politik

Trotz der stockenden politischen Entwicklung in Polen zeigt sich ein gesellschaftlicher Wandel: Laut einer Umfrage von Ipsos unterstützen mittlerweile 67 Prozent der Polinnen und Polen gleichgeschlechtliche Ehen oder zumindest eine rechtliche Anerkennung. Dennoch blockiert die konservative Mehrheit im Parlament entsprechende Gegeninitiativen. Der Rückstand zwischen öffentlicher Meinung und politischer Umsetzung bleibt ein zentrales Problem - nicht nur in Polen, sondern auch in vielen anderen Teilen Europas.