Lockdown
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"Lockdown" ist der "Anglizismus des Jahres"

Das Gremium um den Berliner Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch hat entschieden: "Lockdown" ist "Anglizismus des Jahres" 2020.
Die Jury hat sich für das Wort entschieden, weil es im letzten Jahr eine ganz zentrale Rolle in unser aller Leben eingenommen hat und wir es sehr schnell in unseren Wortschatz integriert hatten. Dazu wird der Begriff "Lockdown" auch schon in zusammengesetzten Wörtern wie "Lockdown-Verstöße" oder "Lockdown-Lockerungen" verwendet.
Übrigens hat sich "Lockdown" unter anderem gegen "Shutdown", "Social Distancing", "Superspreader", "Homeoffice", oder auch "Homeschooling" durchgesetzt.
Der "Anglizismus des Jahres" passt damit sehr gut zum Wort des Jahres 2020 - "Corona-Pandemie", das schon im November gekürt wurde.

"Lockdown" tritt übrigens unter andrem in die Fußstapfen von "Shitstorm" (2011), "Influencer" (2017) oder "...for future" (2019).

Der Begriff "Lockdown" stammt aus den frühen 70er Jahren und wurde vor allem für Situationen benutzt, in denen Gefängnis-Insassen ihre Zellen über einen längeren Zeitraum nicht verlassen durften, zum Beispiel nach einem Aufstand.
In den 80er Jahren wurde das Wort dann auch für Situationen verwendet, in denen ganze Gebiete aus Sicherheitsgründen abgeriegelt werden mussten. In diesem Zusammenhang wird es bis heute auch häufig benutzt, wie bei Amokläufen an amerikanischen Schulen oder eben jetzt während der Corona-Pandemie.