Diskussionen um feste Flaschendeckel wird größer
Zwischen mehr Nachhaltigkeit und ungewohnter Handhabung: Rund zwei Drittel von uns sind gegen die fest verbundenen Deckel an Flaschen!
Zwischen mehr Nachhaltigkeit und ungewohnter Handhabung: Rund zwei Drittel von uns sind gegen die fest verbundenen Deckel an Flaschen!
Seit einem Jahr sind Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland mit einer sichtbaren Neuerung im Alltag konfrontiert: Die Deckel von Plastikflaschen lassen sich nicht mehr vollständig abdrehen, sondern bleiben fest mit der Flasche verbunden. Hintergrund ist eine EU-weite Vorschrift, die verhindern soll, dass lose Plastikdeckel in die Umwelt gelangen und so zur Verschmutzung beitragen. Die Regelung betrifft alle Einwegflaschen bis zu drei Litern und ist Teil eines größeren Maßnahmenpakets gegen Plastikmüll.
Viele Menschen empfinden die Handhabung als umständlich: Beim Trinken oder Einschenken stört der Deckel, manchmal läuft Flüssigkeit daran vorbei oder das Wiederverschließen ist schwieriger als zuvor. Besonders unterwegs oder beim Sport wird die Umstellung als störend empfunden. Dennoch gibt es auch positive Stimmen, vor allem aus der jüngeren Bevölkerung – etwa, dass der Deckel nicht mehr verloren gehen kann und so weniger Müll entsteht. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass sich viele nach einer kurzen Eingewöhnungszeit mit der Neuerung arrangieren.
Obwohl Deutschland bereits eine hohe Recyclingquote bei PET-Flaschen vorweisen kann, gehen jährlich Millionen von Deckeln verloren und landen in der Natur. Die neue Regelung soll dieses Problem eindämmen und das Recycling weiter verbessern. Umweltverbände begrüßen den Schritt, sehen darin aber nur einen Baustein auf dem Weg zu weniger Plastikmüll. Verbraucherschützer fordern zusätzliche Maßnahmen wie die Förderung von Mehrwegsystemen und einen generellen Rückgang von Einwegplastik. Die festen Deckel sind also ein Anfang – für einen wirklich nachhaltigen Umgang mit Plastik braucht es jedoch weitere Veränderungen.