5. Dimension - Marteria

Seit über 20 Jahren macht der Rostocker schon Musik. Aufgewachsen in der DDR, dann Fußballprofi beim FC Hansa Rostock, Model und schließlich Rapper. Der Musiker hat schon einige Stationen hinter sich. Das ist für echte Marteria-Fans aber alles nichts Neues. 

Der FC Hansa Rostock hat Martens Herz, genauso wie das Angeln.  Um zu angeln setzt der Rapper sich auch schon mal ins Flugzeug und steigt in Kolumbien oder auf den Fidschi-Inseln aufs Boot. Für ihn gibt es nichts Schöneres als in der Natur zu sein und selbst gefangenen Fisch zu essen. 2020 sollte eigentlich neue ,,Länderpunkte" dazukommen, doch aus der geplanten krassen Weltreise wurde aus uns allen bekannten Gründen nichts. Dafür hatte er dann Zeit Mucke zu machen, wovon er sich ja eigentlich erholen wollte. 

Nach seinem letzten Collabo-Album "1982" zusammen mit Kumpel Casper nahm der Rapper sich eine Auszeit und reiste erst mal durch die Welt - doch dann kam Corona. Erst kam er nicht aus Venezuela weg, über Trinidad und Tobago ging es dann schließlich mit einer Cessna nach Barbados. Über 4 Monate saß Marteria auf der Insel fest, wurde durchgehend von Rihanna-Mucke beschallt und hat einfach nur an Songs gearbeitet.

Es geht um Selbstreflexion, darum, sich selbst kennenzulernen und Schwächen zu akzeptieren. Manchmal tut es auch weh, sich selbst kennenzulernen und Fehler einzugestehen, doch Marten findet, dass es nie zu spät ist, an sich selbst zu arbeiten. Generell geht es um ,,mehr". Die Feierei steht zwar im Mittelpunkt aber eben auch die Schattenseiten, wie er im Song "6:30" thematisiert. 

 “Jeder Song ist etwas ganz Besonderes für mich. Es ist, als hätte ich mich selbst wieder gefunden. So will ich mich hören, und so soll ich in Erinnerung bleiben. Liebe.” 

In dem Song geht es ums Feiern. Um Freiheit. Und um Freundschaft. Eine durchzechte Clubnacht wird mit krassen Beats untermalt, die Hook gesungen von Inéz von Ätna und auch Kumpel Yasha ist wieder am Start. 

Der Song katapultiert den Hörer direkt ins Nachtleben, Lines wie: ,,Himmel glüht, Lichter flackern" oder ,,Mein Gefühl: Es wird heftig" kann wohl jeder nachvollziehen. 

Das Trio ,,The Krauts" sind als Produzenten am Start und schon seit Jahren Wegbegleiter Marterias. Auch bei "Lila Wolken" waren ,,The Krauts" dabei.

1982 wurde Marteria in der DDR geboren. In ,,Neonwest" teilt Marten seine Erfahrungen und Eindrücke vom ersten West-Besuch. Der erste Spaziergang über den Berliner Kurfürstendamm, das erste Mal Westmarken in Real-Life Life sehen, neue Wörter hören, Lebensmittel die es im Osten nicht gab bestaunen. Menschen, die vor Freude weinen, weil es wieder ein geeintes Deutschland ohne Repression gibt. 

Ob die ,,neue Welt" und die Faszination anhält lässt er offen. ,,Und was ist jetzt?" schließt den Song und lässt Interpretationsspielraum. Was wir wissen ist, dass Marten nach wie vor eng mit Mecklenburg-Vorpommern verbunden ist. Er fühlt den Spirit der ,,Vergessenen" und liebt es, dass über alles geredet wird. Egal welche politische  Einstellung jemand hat. Viele Songs sind über solche Gespräche entstanden. 

Produziert wurde das Ganze von DJ Koze, einem guten Kumpel von Marten. Im bunten  Video ist unteranderem Campino als Marlboro Mann im Berliner Nachtleben zu sehen.