Lana Del Rey - Blue Banisters
Bereits das zweite Album in 2021! Lana Del Rey versorgt uns wie gewohnt mit melancholisch-verträumter Musik, sorgt aber auch für Überraschungen...
Bereits das zweite Album in 2021! Lana Del Rey versorgt uns wie gewohnt mit melancholisch-verträumter Musik, sorgt aber auch für Überraschungen...
Unser Album der Woche kommt von Lana Del Rey und heißt "Blue Banisters". Die knallharten Facts im Überblick!
Künstler: Lana Del Rey
Album: Blue Banisters
Veröffentlichungsdatum: 22.10.2021
Wer an die Pop-Poetin Lana Del Rey denkt, hat vermutlich zuerst melancholische Melodien gepaart mit pastellfarbenen Vintage-Vibes im Kopf. Mit Hits wie "Summertime Sadness" oder "Video Games" verzauberte uns die Sängerin und beförderte uns in eine halbreale Traumwelt, deren Soundtrack ihre Musik ist.
Da "Blue Banisters" bereits ihr achtes Album ist, könnte man meinen, dass das ganze Melancholie-Gehauche überholt ist. Lana Del Rey schafft es jedoch, sich musikalisch treu zu bleiben und gleichzeitig für Überraschungen zu sorgen. Dabei singt sie sowohl über neue politische Ereignisse als auch über immer aktuelle Themen wie Freiheit und Liebe.
Auf Lanas neuem Album erwarten euch träumerische Balladen mit sehr schöner Klavieruntermalung, aber auch ungewohnten Bläsereinlagen oder emotionalen Gitarrenriffs.
"Banister" heißt auf Deutsch "Geländer". Was damit gemeint ist, zeigt sich im Musikvideo des titelgebenden Songs "Blue Banisters". Dort streicht Lana Del Rey mit ein paar Freundinnen das Holzgeländer einer Veranda nämlich in der Farbe Blau.
Lanas roter Faden hat sonst immer in irgendeiner Form mit Leiden, Melancholie oder Schmerz zu tun, doch mit ein paar Songs zeigt sie eine andere Seite von sich. Zum Beispiel im heimlichen, nicht gekennzeichneten Feature mit Miles Kane namens „Dealer“: Dort ist Lana ganz ungewohnt als verletzte, schmerzgrölende Rockröhre zu hören.
Aber auch perfekte Liebeskummer-Songs für trübe Sonntage mit heißem Kakao kann man finden. Als Unterstützung gibt's Retro-Bläser dazu und lassen einen zurück in den Jazz der 20er-Jahre abdriften.
"My body is a map of L.A." - so beginnt der dritte Song des neuen Albums. Lana vergleicht dabei die Straßen der Stadt mit ihrem eigenen Körper. Die Sängerin verarbeitet ihre Zeit in L.A. und äußerst sich kritisch zu Dingen, die sie dort erlebt hat.
Spannend bei dem Song ist die dramaturgische Aufteilung in zwei Teile. Zuerst typischer Lana-Glamour in Hollywood-Style, dann gereizte und aufgebrachte Stimmung. Diese Unterschiede kann man sehr gut im relativ langen Musikvideo sehen. Lana hat dabei übrigens selbst Regie geführt.
Ein wunderbarer Mittelfinger-Song für eine Stadt der (Alb-)Träume.
Der längste Song des Albums wirkt zuerst wie eine normale Pop-Ballade. Doch ab der Hälfte wendet sich das Blatt und Lana versinkt in emotionalen Schluchzern, unterstützt von verzweifelten, ja fast aufgelösten Backing Vocals.
Für den einen oder anderen könnte das ein wenig gewöhnungsbedürftig klingen. Auch die Rhythmenwechsel sind verwirrend, was den Song keinesfalls zum Nebenbeihören qualifiziert. Dennoch eine gewollte und gelungene Überraschung des Albums.
Ist es nicht doch immer das Gleiche? Vielleicht ein bisschen. Doch Lana Del Rey schafft es einfach immer wieder, musikalisch bei sich selbst zu bleiben und trotzdem hier und da mal einen Ausflug in fremde Gewässer zu wagen.
Wie viele Tracks hat das Album?
15 Songs
Gibt es Features auf dem Album?
Nein
Welche Formate gibt es?
Streaming, Download, CD, Vinyl & Kassette